Oh ja, haltet es bereit Euer Herz, wenn Ihr die Geschichte von Maxim Leo und seiner Familie lest.
Nicht alles, aber sehr vieles wird klarer im Verständnis der eigenen Geschichte, der eigenen Herkunft als Kind der DDR. Mit all den Ambivalenzen und gemischten Gefühlen, die dieser Staat wohl insbesondere Maxim Leo´s Mutter Anne eingepflanzt hat, beim Lesen konfrontiert zu werden, verlangt einem entweder eine große Kraftanstrengung ab oder man versteht es einfach nicht, dieses Sowohl-als-auch in der Zugehörigkeit zu einem Land und dem Wunsch, es möge bitte anders sein.
Wir Kinder aus der DDR können froh sein, dass die Geschichte diesen Staat in all seiner Verlogenheit hinweggefegt hat und können gleichzeitig froh sein über eine dennoch behütete Kindheit, die wie erleben durften. Das mag unverständlich, gar antagonistisch klingen, und doch ist es die simple Wahrheit.
Das Buch sollte Pflichtlektüre in deutschen Schulen werden, beschreibt Maxim Leo doch die Große Geschichte, den historischen Zeitraum der Existenz zweier deutscher Staaten eingebettet und entlang seiner Familiengeschichte.
Ein Privileg, das ihm gegeben ist mit diesen Eltern und Groß-Eltern und deren einerseits Verankert-Seit in den Fängen des heute nicht mehr existierenden Staates und andererseits, deren Fähigkeit sich in den Wendejahren aus dieser festen Verankerung zu befreien.
Großartig! Absolut lesenswert!